Veranstaltet wird dieser „heiße Scheiß“, bei dem Bands in einem Käfig ein Livekonzert spielen, von Stilbruch-Chef Stefan Meyer-Brandis. Ziel ist es, dass Zuschauer und Bands sich gleichermaßen improvisierter Musik hingeben bis zur völligen Erschöpfung. Eine Jamsession der besonderen Art..
Hinter dem Namen Hot Shit Experience, bestehend aus Christoph (Gitarre), Jens (Vocals), Hubertus (Bass), Torsten (Drums) und Thomas (Keyboard), verbirgt sich nicht etwa eine feste Combo, nein. Es handelt sich um ein Projekt erfahrener Musiker, das lediglich einmal im Jahr den Bamberger Live-Club bespielt. Die Besonderheit: musiziert wird mit Rockelementen mitten auf der Clubtanzfläche in einem Käfig. Dieser Käfig ist neben seiner Funktion als räumliche Grenze zum Publikum als metaphorischer Raum zu verstehen, aus dem es gilt auszubrechen. Ziel ist es, bei Musikern und Publikum gleichermaßen pure Ekstase zu erzeugen. Die Sehnsucht nach Erfüllung und Freiheit. Das völlige Loslösen von realen Zwängen, die ausnahmslose Hingabe gegenüber der Musik.
Erreicht werden soll dies durch Improvisation, nichts ist einstudiert und das Programm nur marginal abgesprochen. Gesang mit echten Lyrics und teilweise Phantasietexten, Gitarre, Bass, Drums und Keyboard (erstmalig) unterschiedlicher Couleur müssen sich, inspiriert vom Jazz, ohne jegliches Programm bei einem Konzert aufeinander einstimmen. Das ist die große Schwierigkeit bei Hot Shit Experience, was im Grunde eine Jamsession vor Publikum darstellt.
Zusätzlich zur freien Interpretation werden alle Beteiligten, aktive und passive, mit ununterbrochener Beschallung konfrontiert. Denn es gibt keine echten Pausen. Die Songs sollen nahtlos ineinander übergehen mit Hilfe von Medleys oder völlig improvisierten Bridges. Hot Shit Experience und die Vorband Gloomfire versuchen einen nie enden wollenden Klangteppich zu erzeugen, der den Besucher in seinen Bann zieht. Hot Shit Experience markiert eine totale Reizüberflutung, einen Sinnesrausch.
Stefan Meyer-Brandis erklärt seine Vorstellungen: „Die Leute sollen oben und unten verlieren. Das Hörerlebnis als psychedelische Droge für die Ohren. Ein Drogenerlebnis, ohne Drogen konsumiert zu haben. Ich will erreichen, dass die Leute sphärisch in Trance kommen. Bewegung, Tanz und die pausenlose Beanspruchung des Gehörs sollen zu vollständiger Erschöpfung führen. Tanzen bis zum wortwörtlichen Umfallen!“
Rhythmus und Feeling sind für Stefan Meyer-Brandis tragende Säulen des musikalischen Ekstasestrudels, in den der Besucher hineingezogen werden soll. Ein Käfig, Bands, die nonstop spielen, psychedelische Musik. Das sind sehr viele Impulse. Der Zuhörer möchte aus diesem Emotionslabyrinth irgendwann abgeholt werden. Bei aller Improvisation bauen die Musiker deshalb immer wieder ganze Songpassagen namhafter Künstler ein, die Hörern der interpretierten Musikgenres, primär Rock und Metal, bekannt sind.
Obwohl der Überraschungseffekt im Vordergrund steht, setzt der Veranstalter auf Erfahrung. Bereits zum vierten mal findet kommenden Freitag die Hot Shit Experience ihren Platz im Live-Club. Anstoß für das beschriebene Konzept sind Liveauftritte von Metalbands wie beispielsweise Monster Magnet, die in den 90er-Jahren ein ähnliches Prinzip ununterbrochen zu spielen, verfolgt hatten.
Los geht’s heute Abend (12.04.2019) um 21 Uhr.
Der Eintritt: 9 EUR (ermäßigt: 7 EUR)
Christoph Lehner | Guitar
Hubertus Funk | Bass
Torsten Heikenwälder | Drums
Jens Müller-Frankenberger | Vocals